Zahlen-Raum
Hilfe für Kinder mit besonderen Schwierigkeiten beim Erlernen des Rechnens
 
Diagnostik



Zu Beginn steht eine genaue Förderdiagnostik, bei der das Kind Aufgaben bearbeitet. Dabei interessiert vor allem der Rechenweg.
Das Kind / der Jugendliche wird dabei zum "lauten Denken", zum Erklären des Rechenwegs aufgefordert. Dadurch werden die benutzten Strategien sichtbar. Oft zeigt sich dabei, dass diese Strategien manchmal funktionieren, manchmal aber nicht.

Beispiele dafür wären:
Ohne Zehnerüber/unterschreitung funktioniert die Strategie, mit nicht.
Strategien, die bei der Addition richtige Ergebnisse liefern, sind kein Garant für richtige Ergebnisse bei Subtraktionen.






Strategien / Fehleranalyse


Es gibt einige "typische" Fehler, die, wenn sie isoliert auftreten, leicht zu erkennen sind.

Beispiele:



Zählfehler um 1: die Basiszahl wird mitgezählt.

         

"6 7 8 9 10 11"


Kippfehler, vermischt mit ziffernmäßiger Abarbeitung:

                     
"8-3=5    6-2=4"                 "9-2=7  8-4=4"



 
Dieses Kind hat bemerkt, dass das Ergebnis im Zehner vorher liegen muss.  






Ziffernweise Verrechnung, Vermischung von Zehnern mit Einern:


        

"8+3=11+2=13"                     "3+4=7  2+9=11"    

Auch unmögliche Ergebnisse werden ohne Zweifeln akzeptiert.




Bei vermischten oder komplizierteren Strategien kann nur das Kind mit "lautem Denken" Auskunft über den Rechenweg geben. Eine kleine Auswahl der wirklich großen Bandbreite an Überlegungen:


Zehnerunterschreitung mit unverstandener "Zerlegung":

Dieses Kind hat grundsätzlich mit 3 zerlegt. Warum hier überhaupt zerlegt werden sollte, war mangels Verständnis des Dekadischen Systems (10 als besondere Zahl) für das Kind nicht verständlich.


                 

"15-3=12-3   11 10 9  = 8"      "17-3=14-6    13 12 11 10 9 8 =7"


                          
 "12-3=15-2=16"                         "14-3=17-5=12"   
Hier wurde zusätzlich +- vertauscht





Auch die Abarbeitung Zehner +/- Zehner, Einer +/- Einer hat Tücken:



"20+30=50    6+5=11 da merk ich mir 1. Zu den 50 1 dazu, 51  ... oder 52?"


              
Zehner - Zehner, Einer - Einer. Einmal funktioniert es, einmal nicht.
"Immer die kleinere von der größeren Zahl abziehen"

Diese Regel stimmt ja tatsächlich (für Rechnungen in der Volksschule)
, allerdings wirklich nur für Zahlen und nicht für einzelne Ziffern.



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